Wesseling
Im wunderschönen, neugestalteten Rheinpark machten Archäologen der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn einen sensationellen Fund. Leonard W .: „Die Geschichte des Rheintals von der Frankenzeit bis heute wird wohl neu geschrieben werden müssen. Alle unserer Vorstellungen zu Hygiene, Waffentechnik und gar Spiritualität müssen überdacht werden.“Doch was treibt einen nüchternen Wissenschaftler zu solch euphorischen Äußerungen? Den Forschern gelang es einen mittelalterlichen Vorläufer des Dixi-Klos zu identifizieren. Ein Zweifel sei nicht möglich wegen des elaborierten Aufbaus der Einheit und antiker Anleihen in der Konstruktion, die auf römische Waffen- und Belagerungstechnik (Poliorketik) zurück gehen.
Zunächst fällt der sogenannte Arcus capitis auf, ein metallener Bügel am höchsten Punkt des Bauwerkes. Er sei gleichzeitig Blitzableiter und Transporthaken gewesen (sogenannte Marra). Die Bauweise mit armierten, gebogenen Mauern spricht für eine fortschrittliche Handwerkskunst. Die schweren Scharniere wurden aus den Helmen getöteter Krieger gefertigt. Die Belüftungsschlitze dienten dazu mit kriegerischen Gesängen im Inneren den Feinden Angst einzuflößen.
Mühsam muss der Transport zu den Einsatzorten gewesen sein. Die Moral der Belagerer sei aber durch den sogenannten Belagerungsabort erheblich gestärkt worden. Hier die Darstellung eines Belagerungsturm (Dixi-Klo verdeckt), wie er noch im mittelalterlichen England in Gebrauch war.
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Interessant sei auch die Ausrichtung des Bauwerkes, die gut zu erkennen ist. Die sogenannte Ostung (Oriens orientum) wurde offensichtlich trotz des runden Grundrisses konsequent umgesetzt. Auch der Wesseling Dom ist ja bekanntermaßen nach Osten ausgerichtet und soll an die Auferstehung erinnern.
Die Verstärkung des Eingangs mit Metallstreifen wurde in der Frankenzeit hinzugefügt und besteht aus Gußeisen mit CrCo, ein sehr hartes aber dennoch elastisches Material, das seine Beschaffenheit bis heute bewahrt hat. Das Problem der Wasserversorgung war wie bei den heute üblichen Konstruktionen nicht befriedigend gelöst, ob eine Vorrichtung zum Reinigen der Hände vorhanden war, kann aus dem Fund leider nicht rekonstruiert werden.
Wir Wesselinger können stolz sein, dass endlich die Wurzeln der bahnbrechenden Erfindung des Baustellen-Klos eindeutig unserem Stadtgebiet zugeordnet werden konnte.
Die Verschönerung des Rheinparkes stellt einen passenden Rahmen dar, in dem der gebildete Reisende seinen Entdeckerdrang befriedigen kann. Die Aufnahme ins Weltkulturerbe der UNESCO ist lediglich eine Frage der Zeit. Kommunale-, Landes- und Bundesbehörden haben alle nötigen Anträge bereits gestellt.
Wohl eher ein Ein-Mann-Bunker, wie er im Krieg auch an Bahnhöfen etc. üblich war … 😉